<![CDATA[MORITZ GYSSLER PHOTOGRAPHY - BLOG]]>Tue, 14 Jan 2025 02:14:33 +0100Weebly<![CDATA[Gedanken zu Social Media oder “quo ibo ?”]]>Tue, 07 Jan 2025 21:07:00 GMThttp://photography.gyssler.net/blog/gedanken-zu-social-media-oder-quo-iboSeit vielen Jahren bewege ich mich auf diversen Social Media Plattformen. Sie dien(t)en mir hauptsächlich als Möglichkeit um mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben den ich sonst wohl verloren hätte weil ich sie auf Grund ihrer Lebensumstände oder -orte nicht mehr persönlich treffen konnte. Ein weiterer Grund war, dass über diese Medien die Möglichkeit bestand sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, sich inspirieren zu lassen oder mit Menschen in Kontakt zu kommen die an ähnlichen Themen interessiert sind wie ich. Das funktionierte zu Beginn eigentlich ganz zufriedenstellend. Ich habe über diesen Weg viele neue Kontakte knüpfen können und auch gute neue Freundschaften sind so entstanden. Für das bin ich sehr dankbar.

In den letzten Jahren sind mir aber immer mehr diverse negative Aspekte auf Social Media aufgefallen. So werden zum einen in meinem Feed nicht mehr die Dinge die mich interessieren und die mir wichtig sind angezeigt. Ich bekomme zu mehr als 50% nur Stuss und Werbung angezeigt. Beiträge die mir interessant vorkommen finde ich nach kurzer Zeit nicht mehr, dafür wird mir noch mehr Werbung angezeigt die zuvor schon als irrelevant markiert oder blockiert hatte. Eine weitere Beobachtung von mir ist, dass die Ausdrucksweise und der Umgang miteinander in Posts und Kommentaren immer öfter jeglichen Respekt vor einander vermissen lässt. Was ich da zum Teil zu lesen bekomme ist reine Aggression. Schwurbler und Leute die Falschmeldungen verbreiten habe ich für mich schon lange ausgesiebt und aus diversen Gruppen bin ich ausgetreten. Trotzdem reicht das Spektrum der Beiträge die sich mir präsentieren zu oft von Dummheit über Populismus bis zu Hass.

Das sind alles Dinge die mir zutiefst zuwider sind und die ich nicht brauche !

Einer der Gründe für diese Situation ist sicher dass viele dieser Medien gratis sind. Wenn  Dienstleistungen gratis sind, dann ist der Kunde das Produkt. Das Geschäftsmodell der Anbieter der Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter und Co. basiert ausschliesslich auf dem Verkauf der Daten über die Nutzer und deren Verhalten an Werbetreibende oder an wirtschaftliche und politische Akteure.

Seit einiger Zeit zeichnen sich nun auch vermehrt auch Tendenzen zur politischen und sozialen Einflussnahme durch einzelne Akteure. Das Hass- und Fake-news speiende Medium X aka Twitter habe ich deshalb bereits vor längerer Zeit verlassen. Nun kündet auch noch der Meta-Konzern (Facebook, Instagram und Threads) an dass Faktenchecks reduziert bzw. eingestellt werden sollen. Solche Massnahmen öffnen Tür und Tor für Hassrede unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. Das kann und will ich nicht unterstützen.

Ich frage mich deshalb wie es für mich im Social Media-Bereich weiter gehen soll - eben “quo ibo ?” (*)

Ich tue mir ehrlich gesagt schwer mit der Entscheidungsfindung, aber irgend was muss (s)ich ändern. Darum habe ich mich entschlossen vorerst meine Aktivitäten auf den erwähnten Medien für die nächste Zeit auszusetzen. Bestenfalls werde ich noch hie und da mal ein "Like" vergeben oder jemanden direkt kontaktieren, mehr aber nicht. Bilder unserer Ausflüge und Reisen werde ich primär auf Flickr veröffentlichen. Zudem plane ich wieder regelmässiger Blog-Beiträge und Bildserien zu verschieden Themen hier auf meiner Webseite zu publizieren.

Mit meinen Freunden und Bekannten werde ich versuchen in direktem Kontakten zu bleiben, sei es über Nachrichten-Dienste oder aber noch lieber über persönliche Treffen. Wer Interesse an Kontakt und Austausch mit mir hat ist selbstverständlich auch eingeladen mich zu kontaktieren.

Ich hoffe wir sehen uns, hören und/oder lesen von einander !

(*) In Anlehnung an der lateinischen Phrase “Quo vadis ?”  = “wo gehst du ?”]]>
<![CDATA[Aurora basiliensis]]>Mon, 13 May 2024 18:58:19 GMThttp://photography.gyssler.net/blog/aurora-basiliensisIn der Nacht vom 10. auf den 11. Mai konnte durch aussergewöhnlich hohe Sonnenaktivitäten Nordlichter (arora borealis) bis in unsere Breitengrade beobachtet werden.

Wir hatten spät am Abend eben unsere Gäste verabschiedet als wir bemerkten, dass am Himmel ungewöhnliches vorging. Irgendwie schien der Himmel nicht dunkel sondern rötlich erhellt. In unserem städtischem  Umfeld mit viel Lichtverschmutzung waren die Veränderungen aber nur subtil. Ein Blick durch die Kamera des iPhones aber belehrte uns eines besseren: das Licht kam nicht von den Strassenbeleuchtungen und es waren klar Strukturen sichtbar. Schnell holten wir unsere Kameras und Stative hervor und begannen das Lichspektakel festzuhalten. Ein paar der Fotos die mir dabei gelangen habe ich diesem Betrag beigefügt.

Nie hätten wir gedacht "Lady Aurora" hier bei uns zu Hause sehen zu können ! Auch wenn wir schon in der Vergangenheit mehrfach die Gelegenheit hatten Nordlichter zu beobachten und zu fotografieren, es war ein eindrückliches Erlebnis das wir sicher nicht vergessen werden.

Anbei noch ein paar allgemeine Hinweise zu Polarlichtern:
  • Polarlichter entstehen durch die Wechselwirkung von der Sonne ausgeworfenen energiereichen geladenen Teilchen mit dem obersten Bereich der Erdatmosphäre. Die von der Sonne kommenden Ionen werden durch das Erdmagnetfeld abgelenkt und treffen in Gebieten rund um den magnetischen Nord- und Südpol in die Erdatmosphäre ein.
  • Das Licht wird in einer Höhe die weit über den Wolken liegt, meist im Bereich von 50-150 km, erzeugt und ist meist sehr schwach. Um die Lichterscheinung von blossem Auge sehen zu können ist ein klarer Nachthimmel und dunkle Umgebung notwendig. Lichtverschmutzung und Vollmond sind eher kontraproduktiv.
  • Wenn die Lichter bei den extrem seltenen Ereignissen bis zu unseren Breitengraden zu sehen sind, dann sind sie am nordöstlichen bis nordwestlichen Horizont in Form von Schleiern zu entdecken. In weiter nördlichen Gebieten (Norwegen, Island, Grönland, Kanada, Alaska) sind die Lichterscheinungen intensiver und über den ganzen Himmel zu entdecken.
Weitere Informationen zu diesem Phänomen sind bei Wikipedia einsehbar.

Hier noch ein paar Tipps zum Fotografieren dieses Phänomens:
  • Mit den in den heutigen Mobiltelefonen eingebauten Kameras und deren Software sind  Nordlichter relativ einfach zu entdecken und aufzunehmen. Wichtig ist dass die Kamera des Mobilgeräts über einen Nachtmodus verfügt und dass das Gerät möglichst ruhig gehalten wird. Am besten funktioniert das wenn das Mobilgerät auf einem Stativ befestigt oder auf festem Untergrund positioniert wird.
  • Wer mit einer normalen Fotokamera Aufnahmen erstellen will sollte sich an folgende Regeln halten:
    - Kamera auf Stativ
    - Fernauslöser oder Auslöseverzögerung
    - Lichtstarkes Weitwinkelobjektiv verwenden und Fokus manuell einstellen
    - Manuelle Belichtungseinstellung: Blende voll offen, Belichtungszeit 5-10 Sekunden, ISO hoch stellen (mit den heutigen Sensoren und Entwicklungstools ist das Bildrauschen von ISO 6400 kaum ein Problem mehr)
  • Als Fotospots eignen sich Orte mit möglichst wenig Lichtverschmutzung und mit einem interessanten Vordergrund (Kirche, Baum etc.)

Meine Checkliste für den Fall einer Night-Session umfasst folgendes:
  • Ausrüstung bereit gestellt und transportbereit
    - Kamera(s)
    - Objektiv(e)
    - Akku und Reserveakku (beide geladen)
    - Stativ
    - Stirnlampe (geladen)
    - Fernauslöser
    alles verpackt in Rucksack
  • Spot(s) im Voraus bestimmt
  • Warme Kleidung und winddichte Jacke, evtl. Handschuhe und Mütze
  • Warmes Getränk oder Espressomaschine mitnehmen
  • evtl. Campinghocker mitnehmen, die Nacht kann lang werden ...

Viel Vergnügen und  Erfolg !
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<![CDATA[Der Kuckuck, endlich vor meiner Linse]]>Mon, 06 May 2024 14:53:52 GMThttp://photography.gyssler.net/blog/der-kuckuck-endlich-vor-meiner-linseGehört hatte ich den charakteristischen Ruf des Kuckucks von dem er seinen Namen hat schon oft, aber zu Gesicht hatte ihn noch nie bekommen. Nun hat es bei unserem Ausflug zur Petite Camargue Alsacienne (PCA) endlich (endlich !) geklappt und es ist mir gelungen ein paar Bilder von diesem Vogel zu machen.

An dieser Stelle versuche ich nun meine Erkenntnisse und paar Tipps zusammen zu fassen (*):
  • Der Kuckuck ist etwa so gross wie eine grosse Taube. Das Federkleid des männlichen Tieres ähnelt dem eines Sperbers (Torso in hellem grau mit dunkleren Streifen, die Flügel sind dunkler). Er hat einen gelben Augenring und Schnabelansatz. 
  • Der Ruf des (männlichen) Vogels is hauptsächlich zur Balzzeit zu vernehmen.
  • Das Revier eines Kuckuckpaars ist laut Literatur mit bis zu 30 Hektar relativ gross. Diese Zahl lässt mich vermuten dass zB. im Naturschutzgebiet der PCA auf dem linken Rheinufer sich nur ein einzelnes Paar aufhält.
  • Während der Balz hat das männliche Tier das Verhalten vom Ast eines Baums 5 - 10 Mal zu rufen. Danach fliegt der Vogel einen anderen Sitzplatz auf einem anderen Baum an. Das heisst in der Folge, dass wenn man sich vorsichtig dem Baum nähert von dem die Rufe ertönen diese plötzlich verstummen und der Vogel sich schon zur nächsten Sitzwarte begeben hat ... Es ist also Geduld und Ausdauer angesagt. Wie wir festgestellt haben scheint der Vogel gewisse Bäume immer wieder anzufliegen. Es kann also durchaus angesagt sein sich längere Zeit an einem Standort aufzuhalten und zu warten bis er wieder vorbei kommt.
  • Der Vogel scheint - zumindest im von uns beobachteten Fall - frei stehende Äste ohne Blätter im oberen Teil der Bäume mit guter Aussichtsposition zu bevorzugen. Das vergrössert doch die Chance ein wenig ihn überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Allerdings nimmt jetzt im Frühling das Blattwerk der Bäume sehr schnell zu so dass die Sitzwarten des Kuckucks vom Boden aus nur mehr schwer oder gar nicht mehr einsehbar sind.
  • Zur technischen Ausrüstung: ich empfehle unbedingt einen guten Feldstecher zur Suche einzusetzen. Den Vogel von blossem Auge zu entdecken ist eher schwierig. Während der Phasen der Balzrufe sitzt er irgendwo mehr oder wenig unbewegt auf einem Ast. Erst wenn er zum nächsten Baum fliegt ist diese Bewegung erkennbar, nur dann ist es schon viel zu spät für ein Foto. Alleine über den Kamerasucher den Vogel zu suchen erachte ich auf Grund des kleinen Sichtwinkels des notwendigen Teleobjektivs als nicht vielversprechendes Unterfangen. Mit einem Feldstecher ist man viel flexibler und schneller.
  • Da der Vogel nicht sehr gross und scheu ist und sich hoch oben in den Bäumen aufhält ist ein Teleobjektiv zwingend notwendig. Daher gilt: je mehr Brennweite desto besser. Ich hatte bei meinen Aufnahmen das 100-500 mm mit einem 1.4-fach Konverter (= 700 mm) verwendet und musste danach immer noch den Bildausschnitt massiv zuschneiden. Mit den heutigen Tools zur Detailverbesserung bei der Entwicklung der Bilder (ich verwendete DxO PureRAW 4) lässt sich aber doch noch eine einigermassen passable Bildqualität erreichen. Ideal wäre wohl ein 200-800 mm Objektiv mit einem 1.4-fach Konverter gewesen. Den Einsatz eines Objektivs mit Festbrennweite und kleiner Offenblende erachte ich als nicht zwingend. Der Vogel ist während des Tages aktiv währenddem normalerweise genügend Licht vorhanden ist.

(*) Ich beschreibe hier ausschliesslich meine persönlichen Erfahrungen, diese sind zwangsläufig unvollständig. Für ergänzende Erklärungen oder Korrekturen bin sicher empfänglich.
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<![CDATA[Ausflug zur Petite Camargue Alsacienne]]>Mon, 06 May 2024 14:22:24 GMThttp://photography.gyssler.net/blog/ausflug-zur-petite-camargue-alsacienneLetzte Woche hatten wir die Gelegenheit das Naturschutzgebiet "Petite Camargue Alsacienne" unter der Woche zu besuchen. An den Wochenenden befinden sich dort viele Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung ein, unter der Woche ist es viel ruhiger und man kann dies Natur dort ungestörter geniessen. Wir schätzen geschwätzige Vögel mehr als geschwätzige Besucher ... 
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